Schon beim ersten Blick auf das weit gespannte Gebäude mit seinem hohen Kellergeschoss, dem querliegenden Putzbau und den beiden Obergeschossen spürt man die Ambition eines Ortes der Repräsentation. Im Inneren entfaltet sich diese Intention weiter: In den 52 Zimmern begegnet man originalen Bodenfliesen, fein gearbeiteten Holzpaneelen, massiven Kassettentüren und vor allem dem kunstvollen Treppenhaus mit seinem Schmiedeeisengeländer, das Herzstück des Hauses. Das Gebäude, ehemals Gutshaus, im Volksmund Schloss genannt, auf einem rund 5.000 m² größen Grundstück, angrenzend an einem der Gemeinde gehörenden Lenné-Park. Trotz umfassender jahrelanger Nutzungsunterbrechung befindet sich der Bau in einem vergleichsweise guten Zustand: Das Dach wurde 1990/92 saniert, Fassaden und Fenster wurden in den 1990er Jahren bereits instandgesetzt, wenn auch nicht vollständig restauriert.
Der Gebäudekörper lädt mit seiner breiten Fassadenflucht und seinem klassizistischen Ausdruck zu einem Umbau mit starker Präsenz ein: denkbar sind Nutzungen als Boutique‑Hotel, Kulturzentrum, Seminarresidenz oder Mehrgenerationenresidenz. Der Raummix mit zahlreichen Zimmern und großzügigen Flächen bietet viel Flexibilität. Der Erhalt der handwerklichen Substanz (Paneele, Türen, Treppenhaus) erlaubt eine Verbindung von Originalität und modernem Innenausbau, wenn Sanierungskonzepte eine behutsame Ergänzung zulassen.