Ihr gedrungener Mühlenkörper ruht auf einem hölzernen Bockgestell, das ihr den charakteristischen Namen verleiht und zugleich ihre Beweglichkeit sichert: Die ehemalige Getreidemühle in Ausleben. Bei Bedarf lässt sich der gesamte Baukörper in den Wind drehen. Die heute erhaltene Mühle stammt aus dem Jahr 1911, doch ihre Geschichte am Standort reicht weiter zurück. Schon 1702 drehte sich hier das erste Mal ein Mühlenflügel im Wind.
Nach einem Brand wurde die bestehende Mühle aus dem nahen Sommerschenburg umgesetzt und 1948 grundlegend modernisiert. Bis in die 1970er Jahre war sie in Betrieb, die vollständige technische Ausstattung zeugt noch heute vom hohen Stand der damaligen Mühlentechnik. Zwei Jalousieflügel und zwei Segelflügel mit einem Durchmesser von rund 18 Metern treiben das System an, im Innern arbeiten Mahl- und Schrotgang, Spitzgang mit Reinigungssieb, ein Walzenstuhl von 1888 mit Rüttelschuh, Sechskantsichter, Nasenschlagmühle von 1964 sowie eine Vielzahl an Getrieben, Elevatoren und Vorgelegen, unterstützt von drei Elektromotoren aus späterer Zeit.
Das Ensemble ist intakt, die Technik voll funktionsfähig. Der bauliche Zustand erfordert Zuwendung, die Mühle gleicht derzeit eher einem Geräteschuppen. Doch sie birgt ein erhebliches Potenzial: als museales Objekt, technisches Denkmal oder auch als wieder nutzbare Mühle, mit handwerklichem Geschick, Sachverstand und dem Willen zur Erhaltung.
Seit über zwei Jahrhunderten befindet sich das Anwesen im Besitz einer Familie. Noch immer lässt sich ablesen, was hier geleistet wurde – vom Mahlwerk bis zur Modernisierung, von der bäuerlichen Nutzung bis zum technischen Denkmal.“